manuelle Lymphdrainage - grundlegende Informationen

Wie kann man sich das Lymphsystem vorstellen?

Das Lymphsystem ist ein Gefäßsystem mit offenen Enden. Es beginnt mit vielen kleinen Zugängen, die fast im gesamten Gewebe des Körpers eingebettet sind. Diese Lymphkapillaren gehen in immer größer werdende Gefäße über und münden letztlich über zwei Venenwinkel in den venösen Blutkreislauf. Dazwischen liegen immer wieder Lymphknoten, die als Filterstationen eingesetzt werden.

 

Was ist die Aufgabe des Lymphsystems?

Das Lymphsystem ist ein Reinigungsapparat einerseits, und auch ein Schutz und Abwehrapparat andererseits.

 

Die Aufgabe dieses Filter- und Abwehrsystems liegt in der Aufnahme von Mikroorganismen (Viren, Bakterien) und deren Transport in die Lymphknoten, wo sie festgehalten und vernichtet werden.

 

Eine weitere Aufgabe des Lymphsystems ist der Abtransport von kleinsten Substanzen, Eiweiß und Gewebsflüssigkeit aus dem Zwischenzellbereich und die Rückführung der verbliebenen, gereinigten Flüssigkeit in den Blutkreislauf.

 

Eine lebenswichtige Rolle spielt das Lymphsystem auch in der Selbstregulation des Organismus. Es sorgt für ein konstantes Volumen und eine konstante Eiweißkonzentration im Flüssigkeitshaushalt des Körpers.

 

Was leistet das Lymphsystem?

Das Lymphsystem stellt  für diese Aufgaben an den offenen Enden die Lymphe her, das ist eine wässrige, hellgelbe Körperlüssigkeit. Diese Lymphe wird vom System durch mindestens einen, meistens mehrere Lymphknoten transportiert, dabei gereinigt und um etwa 50 bis 75% reduziert. Die verbleibende Flüssigkeit wird über die Venenwinkel dem venösen Blutkreislauf zugeführt.

Im Ruhezustand des Pferdes werden so etwa 2 bis 3 Liter Lymphe pro Tag in die Venen abgegeben. Maximal können 20 bis 25 Liter Lymphe pro Tag zurückgeführt werden.

 

 

Wie funktioniert die manuelle Lymphdrainage?

Die Grundlage:

Die Produktion der Lymphe und die Flüssigkeitsaufnahme in das Lymphsystem erfolgt durch Verschiebungen der Druckverhältnisse im Gewebe (z.B. durch Muskelkontraktion bei Bewegung). Dadurch werden die offenen Lymphkollektoren mit Flüssigkeit gefüllt. Jetzt, als Reaktion auf die "Befüllung von außen", beginnt die eigene Pumpaktivität des Lymphsystems zu arbeiten und übernimmt den weiteren Transport der Lymphflüssigkeit.

 

Genau hier setzt die manuelle Lymphdrainage an:

Durch die von außen angewendete manuelle Einwirkung auf die Druckverhältnisse im Gewebe (der Therapeut setzt dabei spezielle Griffe ein) wird die Produktion von Lymphflüssigkeit erhöht, die Füllung der Lymphkollektoren wird ausgelöst, und in weiterer Folge wird das gesamte Lymphsystem aktiviert.

 

Darüber hinaus ist es möglich, Lymph- und Zwischengewebsflüssigkeit in benachbarte Körperregionen zu verschieben und den dortigen Lyphabfluss zu beanspruchen.

 

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